Bei der Analyse der Jahresberichte vieler nicht börsennotierter Infrastrukturaktienfonds offenbart sich ein überraschendes Muster: Angesichts der Höhe der ausgewiesenen Rendite ist das Risiko – gemessen an der Volatilität der Bewertungen – bemerkenswert gering (siehe Tabelle 1). Bei solch einem geringen Volatilitätsniveau über einen Zeitraum von zehn Jahren kommen schnell Zweifel auf, ob so hohe Renditen wirklich erzielt werden.
Dafür gibt es eine Erklärung: Die berichteten Daten sind falsch. Das soll nicht heißen, dass hier bewusst manipuliert worden ist – Anleger sollten das Problem dennoch nicht auf die leichte Schulter nehmen.
Denn der Blick auf aktuelle Bewertungen zu Marktpreisen (Mark-to-Market), die den Fair Value von Infrastruktur-Aktieninvestitionen widerspiegeln, zeigt: Die Volatilität der Bewertungen auf Basis vom Net Asset Value liegt deutlich „daneben“ (siehe Tabelle 2). Kein Wunder, dass dann Infrastrukturportfolios wie ein außergewöhnlich gutes Investment erscheinen.
3 Jahre | 5 Jahre | 10 Jahre | |
geschätzte NAV-Gesamtrendite | 8,72 % | 9,65 % | 9,24 % |
geschätzte NAV-Gesamtrenditevolatilität | 2,73 % | 2,68 % | 2,85 % |
Implizite Sharpe Ratio | 2,79 | 3,19 | 2,86 |
Volatilität der geschätzten NAVs | 2,34 % | 2,48 % | 2,38 % |
Quelle: Jahresberichte, Net Asset Values von Werten in 13 Fonds nicht börsennotierter Infrastrukturaktien über insgesamt 23,4 Mrd. US-Dollar Investmentvolumen im Jahr 2020
3 Jahre | 5 Jahre | 10 Jahre | |
Gesamtrendite | 4,9 % | 7,3 % | 12,6 % |
Renditevolatilität | 10,1 % | 11,5 % | 13,8 % |
Sharpe Ratio | 0,37 | 0,54 | 0,87 |
Quelle: EDHECinfra Broad Market Index repräsentiert 230 Mrd. US-Dollar im Jahr 2020, Näheres unter: indices.edhecinfra.com
Dabei zeigen neuere wissenschaftliche Untersuchungen, dass nicht-börsennotierte Infrastruktureigen- und -fremdkapitalinvestments sehr attraktive Investitionen bleiben – auch wenn man die Risiken adäquat berücksichtigt. Infrastrukturinvestitionen sollten darum ihren Platz in der langfristigen Allokation von Investoren haben. Jedoch zu Fair-Value-Bewertungen, die das Risiko realistisch einpreisen. Denn nur so ist eine fundierte Investitionsentscheidung möglich.
Genaue Marktbewertungen sind beispielsweise für Sekundärmarktinvestitionen unerlässlich, insbesondere für sogenannte "Fortführungs"-Fonds („Continuation Funds“). Diese ermöglichen es den Fondsmanagern, die von vorhergehenden Fonds getätigten Investitionen auf neu aufgelegte Fonds zu übertragen. Solange die Vermögenswerte zu ihrem Marktwert auf den neuen Fonds übertragen werden, ist diese Art von Geschäft völlig unproblematisch.
„Marktbewertungen, die das Risiko realistisch einpreisen, sind die Grundlage einer fundierten Investitionsentscheidung.“— EDHECinfra
Marktbewertungen sind zudem der Ausgangspunkt für ein angemessenes Renditemanagement. Viele Investoren setzen Infrastrukturinvestitionen mit Anleihen zu einer attraktiven Rendite gleich, und zwar bis zur Fälligkeit. Ein günstiger Einstiegszeitpunkt ist daher wichtig, denn die Rendite hängt nicht nur von den Cashflows ab, sondern auch vom Anschaffungspreis dieser Cashflows. Man kann die aktuelle Rendite nicht kennen, ohne den aktuellen Marktpreis zu kennen.
Daran ändert sich auch nichts, wenn man ein langfristiger „Buy-and-hold“-Investor ist. Zukünftige Cashflows mögen über einen langen Zeitraum gezahlt werden, aber nur, wer den aktuellen Marktwert kennt, kann ein umsichtiges und regelkonformes Risikomanagement leisten. Zwar stellt die kurzfristige Volatilität von Infrastrukturinvestitionen für langfristige Investoren kein Problem dar. Doch ist es aus aufsichtsrechtlichen und treuhänderischen Gründen erforderlich, Wertminderungstests durchzuführen und den Liquidationswert der Vermögenswerte zu kennen. So ist es bei allen finanziellen Vermögenswerten der Fall, die in Verbindung mit finanziellen Verbindlichkeiten – beispielsweise Altersversorgungszusagen – gehalten werden. Auch bei langfristigen Investitionen darf es keinen Blindflug geben.
Seit 2019 brauchen sich Investoren in nicht börsennotierte Infrastruktur nicht mehr auf veraltete Werte zu verlassen. Denn seitdem ermittelt EDHECinfra vierteljährlich den Fair-Value-Wert von Hunderten von nicht börsennotierten Infrastrukturunternehmen. EDHECinfra stützt sich auf hochwertige Daten und eine fortschrittliche Asset-Pricing-Technologie, die maschinelles Lernen einsetzt, um den aktuellen Preis des Risikos aus den jüngsten Sekundärmarkttransaktionen zu extrahieren.
Mithilfe dieser Innovation kann EDHECinfra Marktdiskontierungssätze, Risikoprämien und Bewertungsmetriken für zahlreiche Segmente des nicht börsennotierten Infrastrukturmarktes erstellen. Investoren können diese Informationen nutzen, um den Fair Value ihrer bestehenden Anlagen zu bewerten, die Preise für neue Transaktionen zu überprüfen sowie die Risiken und die „wahre“ Rendite ihrer Infrastrukturinvestments zu erfahren. Vor allem müssen sie nicht länger auf einen Exit warten, um den echten Fair Value ihrer Infrastrukturanlagen zu erhalten. Mit glaubwürdigen Schätzungen des Marktwertes schafft EDHECinfra unverzichtbare Informationen für Investoren, um vernünftige und umsichtige Investitionsentscheidungen zu treffen.
EDHECinfra ist der erste und führende Anbieter von Infrastruktur-Indizes. Daneben bietet EDHECinfra, ein Unternehmen der renommierten internationalen Business-School EDHEC, Zugang zu Analysen und Forschungsergebnissen im Bereich nicht-börsennotierter Infrastrukturinvestments (sowohl Eigenkapital als auch Anleihen). Die EDHECinfra-Indizes nutzen die neuesten Marktinformationen, um den Marktwert von Tausenden von nicht-börsennotierten Infrastrukturanleihen und -aktien in 25 Ländern zu messen. Die exklusive Datenbank ist mit über 6.800 investierbaren, nicht-börsennotierten Infrastrukturunternehmen die größte ihrer Art weltweit. Mehr über EDHECinfra und z.B. den renommierten Infra300-Index mit nicht-börsennotierten Infrastrukturinvestments in 22 Ländern erfahren Sie hier:
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