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Immer häufiger ist derzeit die Rede von der Rückkehr der Inflation. Investoren in Infrastrukturunternehmen wähnen sich jedoch auf der sicheren Seite. Sie glauben, die Einnahmen dieser Unternehmen seien an die Inflation gekoppelt und würden damit die Inflation ausgleichen können. Aber nur in ausgesuchten Branchen ist das wirklich der Fall.

Tatsächlich gibt es etliche Fälle, in denen das gilt: Versorgungsunternehmen – zu denen beispielsweise Energieversorger, aber auch Abfallentsorger und Verkehrsverbünde zählen – gelingt es in der Regel, in ihren Tarifverhandlungen mit Regulierungsbehörden einen gewissen Inflationsausgleich auszuhandeln. Auch Verkehrsinfrastruktur wie Mautstraßen und auch soziale Infrastrukturprojekte wie Krankenhäuser, Schulen oder Bibliotheken können ihre Einnahmen an den Verbraucherpreisindex koppeln.

Viele andere Infrastrukturunternehmen aber schaffen die Kopplung an die Inflation nicht. Hinzu kommt: Entscheidend ist für Aktionäre die „Bottom Line“, also die Höhe der Dividendenzahlungen – und nicht die Höhe der „Top Line“ künftiger Einnahmen. Doch es ist gar nicht ausgemacht, dass sich die Dividendenzahlungen im gleichen Maße wie die Einnahmen verändern. Infrastrukturinvestitionen können darum das Inflationsrisiko nur zum Teil absichern.

Welche Faktoren die Bewertung* nicht-börsen­notierter Infra­struktur­unter­nehmen wie beein­flusst haben:
10
Niedrigere
Cashflows
10
Höhere
Risikoprämien
30
Niedrigere
Zinssätze
* Discounted Cashflow, Schätzung Q4 2020. Quelle: EDHECinfra 2021.
Inflationserwartungen lassen Zinsen steigen

Und noch ein anderer Aspekt ist für Investoren relevant: Schon die Inflationserwartungen allein führen oft zu einem Anstieg der kurz- wie auch langfristigen Zinssätze – so, wie wir es auch aktuell beobachten können. Wenn die Inflationserwartung die Zinssätze beeinflusst, dann bestimmt sie auch die Konditionen der Verbindlichkeiten von Investoren. Darum ist für zahlreiche Anleger die erwartete Inflation relevanter als die tatsächlich eingetretene Inflation

Infrastrukturinvestitionen haben zudem eine Laufzeitstruktur der Dividendenzahlungen: Eine Dividende, die erst in mehr als zehn Jahren gezahlt wird, sollte mit dem entsprechend langfristigen Zinssatz diskontiert werden, kurzfristige Dividendenzahlungen mit entsprechend kurzfristigen Zinssätzen. Das heißt, die Cashflows werden mit den zur jeweiligen Laufzeit passenden Zinssätzen diskontiert (zuzüglich eines Risikoaufschlages abhängig vom Risiko eines Zahlungsausfalls – mehr dazu in Teil 1). Damit ist der Marktwert von Infrastrukturinvestitionen perfekt mit den entsprechenden aktuellen Zinssätzen korreliert. Dieser Zusammenhang ist wesentlich, wenn die Inflationsrisiken von Infrastrukturinvestitionen betrachtet werden.

„Der Marktwert von Infrastrukturinvestments ist direkt mit den Zinssätzen korreliert – und Inflationsrisiken lassen die Zinssätze steigen. Darum kann Inflation auch den Marktwert von langfristigen Infrastrukturinvestments beeinflussen.”— EDHECinfra

Analysen des Infrastruktur-Investmentspezialisten EDHECinfra zufolge führt ein Anstieg des Diskontierungszinssatzes um einen Prozentpunkt durchschnittlich zu einem Rückgang des Fair Value (beizulegender Zeitwert) von 10 Prozentpunkten (ceteris paribus). Dieses Verhältnis zeigt: Infrastrukturinvestitionen sind einem Inflationsrisiko ausgesetzt, weil eine ansteigende Inflation die Diskontsätze stärker verändert als die zu erwartenden künftigen Dividendenzahlungen. Anders ausgedrückt: Selbst wenn die Dividenden steigen sollten, weil die Einnahmenseite einen „Inflationsausgleich“ erhalten hat – kann durch den höheren Abzinsungssatz der Wert der späteren Cashflows sinken.

Ein Blick auf die EDHECinfra-Daten zeigt: Bei einer Stichprobe von mehr als 500 nicht-börsennotierten Infrastruktureigenkapitalinvestments in 22 Ländern im vergangenen Jahr verringerten niedrigere zukünftige Dividenden (wegen der Corona-Pandemie) den Nettoinventarwert (Net Asset Value) um etwa -3,5 Prozent. Sinkende Zinssätze erhöhten jedoch die Bewertungen um mehr als +5 Prozent. Höhere Risikoprämien wiederum verringerten die Bewertungen um bis zu -9 Prozent. Ein Vergleich der Stichprobe über die vergangenen drei Jahre ergibt, dass sich Zinsänderungen in Summe auf den Marktwert um +15 Prozent auswirken, während sich die Änderungen der erwarteten Dividendenzahlungen in diesem Zeitraum nur mit weniger als 1 Prozent auf den Marktwert auswirkten.

Kurzfristige Schwankungen und langfristiger Wert

Alle finanziellen Vermögenswerte bergen das Risiko von Verlusten. Das kann auch eine langfristige „Buy and hold“-Anlagestrategie nicht verhindern. Darum ist Voraussetzung für ein umsichtiges und regelkonformes Risikomanagement, den aktuellen Marktwert zukünftiger Cashflows zu kennen, auch wenn sie über einen langen Zeitraum gezahlt werden. Obwohl die kurzfristige Volatilität von Infrastrukturinvestitionen für langfristige Investoren eigentlich kein Problem darstellt, müssen sie aufgrund ihrer aufsichtsrechtlichen und treuhänderischen Verantwortung Wertminderungstests (Impairment Tests) durchführen. Das heißt, sie müssen den Liquidationswert ihrer Anlagen kennen – so wie es bei allen finanziellen Vermögenswerten notwendig ist, die an Auszahlungsverpflichtungen gekoppelt sind. Einen „Blindflug“ kann es daher auch bei langfristigen Investitionen nicht geben.

Dies gilt umso mehr für Investoren, deren Auszahlungsverpflichtungen an der Inflation orientiert sind. Infrastrukturinvestments können helfen beim Hedging von Verbindlichkeiten, die ebenfalls zum Marktwert bewertet werden, der sich „im Gleichschritt“ mit den Realzinsen verändert. Um Verbindlichkeiten richtig zu verwalten und Vermögenswerte wie Infrastruktur optimal zu nutzen, sollten Investoren aber die Rolle des Zinsänderungsrisikos in ihrem Infrastrukturportfolio verstehen.

Das Inflationsrisiko ist vorhanden

So wie Buy and hold-Investoren auch von illiquiden Unternehmensanleihen regelmäßig den Marktpreis anpassen, um die Veränderung der Zinssätze widerzuspiegeln, sollten das auch Infrastrukturinvestoren tun. Denn Haltedauer und Zinsstruktur sind nicht grundsätzlich anders als bei illiquiden Unternehmensanleihen. Auch für Infrastrukturinvestoren ist das Inflationsrisiko real.

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EDHECinfra ist der erste und führende Anbieter von Infrastruktur-Indizes. Daneben bietet EDHECinfra, ein Unternehmen der renommierten internationalen Business-School EDHEC, Zugang zu Analysen und Forschungsergebnissen im Bereich nicht-börsennotierter Infrastrukturinvestments (sowohl Eigenkapital als auch Anleihen). Die EDHECinfra-Indizes nutzen die neuesten Marktinformationen, um den Marktwert von Tausenden von nicht-börsennotierten Infrastrukturanleihen und -aktien in 25 Ländern zu messen. Die exklusive Datenbank ist mit über 6.800 investierbaren, nicht-börsennotierten Infrastrukturunternehmen die größte ihrer Art weltweit. Mehr über EDHECinfra und z.B. den renommierten Infra300-Index mit nicht-börsennotierten Infrastrukturinvestments in 22 Ländern erfahren Sie hier:

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