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Teil 1 unserer Serie über die Generation New Work

Mein Office, meine Oase

von Constanze Ehrhardt

Quelle: Serviceplan Group

Die Erwartungen junger Talente an ihre Arbeitgeber sind hoch, emotional, komplex. Wie gelingt es, die begehrten Young Potentials zu begeistern – und wie lässt sich das in einen konkreten Arbeitsplatz übersetzen?

„An office is a place where dreams come true“, sagt Michael Scott einmal in „The Office“, und Serienfans wissen sofort, dass nichts an diesem Satz wahr ist – zumindest nicht, wenn damit das Unternehmen gemeint ist, zu dessen Management Scott gehört. Die Serie ist zurzeit beliebter denn je, weil sie natürlich unendlich komisch ist, aber wohl auch, weil sie für einen Abgesang auf die alte Arbeitswelt steht: eine Welt, in der Menschen beim Absitzen ihrer Stunden auf die absurdesten Ideen kommen, um dem Ganzen ein bisschen Sinn abzuringen.

Nun gehört es zu den wegweisenden Phänomenen der Gegenwart, dass immer größere Teile der Arbeitswelt tatsächlich zu Orten werden, die Träume erfüllen. Eigenverantwortung, Flexibilität, Teilhabe an Entscheidungen, Wertschätzung – Keywords wie diese bewegen junge Talente bei der Auswahl, welchem Arbeitgeber sie ihre Leistung zur Verfügung stellen möchten. Dabei geht es nicht um einen Trend, es geht um die revolutionierte Arbeitsdefinition der für den Markt relevantesten Generation.

Illustration des Atriums des 'House of Communication' in München
Quelle: Serviceplan Group
Willkommen im Haus, das Zeitgeist atmet – und schon im Atrium eine ganz neue Welt eröffnet.
Illustration mit grünen Sitzmöbeln vor einer hellen Fensterfront.
Quelle: Serviceplan Group
Für jeden Anlass der richtige Ort: ob für Konzentration, Kontemplation oder Geselligkeit.
Illustration vielfältiger Sitzmöglichkeiten im House of Communication
Quelle: Serviceplan Group
Community wird großgeschrieben, auch kulinarisch. Und das zu jeder Tageszeit.

Von der Routine zur Freiheit

Status und Karriere als Selbstzweck sind nebensächlich geworden: Young Potentials entscheiden emotional orientierter als jede Generation vor ihnen, fokussieren Menschen statt Zahlen und Spieltrieb statt Monotonie. Weg von zermürbenden Routinen und hin zu kreativ-flexiblen Modellen, die frei wählbar sind, unabhängig von Profession und Seniorität. Modelle, die sich dem eigenen Lebensrhythmus immer wieder neu anpassen lassen.

Doch wie müssen Unternehmen, die den Strukturwandel rund um New Work verstanden haben – vor allem den Anspruch der jungen Talente an Sinnhaftigkeit –, sich nun konkret aufstellen? Welche Träume müssen sie erfüllen, damit sie den Nachwuchs begeistern, den sie so dringend brauchen? Und wie planen, designen und gestalten sie Arbeitsplätze, an denen Work und Life ihrer jungen Mitarbeitenden nicht nur in Balance bleiben, sondern sogar verschmelzen?

Fragen wie diesen widmen wir uns in dieser Serie. Zum Einstieg richten wir den Blick darauf, was ein Ort bieten muss, damit New Work buchstäblich dort „einziehen“ kann.

„Wir haben hier einen Arbeitsplatz entworfen, an den Menschen nicht kommen müssen, sondern wollen.“ Nina Stechl

Der Einzug von New Work in München

Wie man den Arbeits- und Kulturwandel, für den New Work steht, in ein Gebäude übersetzt, lässt sich exemplarisch anhand der Serviceplan Group demonstrieren: Vor Kurzem wurde das neue Office in München eingeweiht – ein architektonisches Gesamtkunstwerk im Herzen der Stadt und ein Symbol für den kreativen Aufbruch mit einer neuen Generation.

„Wir haben einen Arbeitsplatz entworfen, an den Menschen nicht kommen müssen, sondern wollen“, sagt Nina Stechl, die bei der Serviceplan Group für den Bereich HR Marketing verantwortlich ist. Der Münchner Standort reiht sich ein in das globale Konzept der „Houses of Communication“ der Agenturgruppe, 19 gibt es davon aktuell weltweit. Im Zentrum steht die Employee Journey, also das Gesamterlebnis, das ein Job für Mitarbeitende sein kann, wenn Arbeitgeber ihr Angebot zeitgemäß durchdenken. Die Employee Journey ist für potenzielle Bewerberinnen und Bewerber das Kriterium schlechthin.

Entsprechend hat Serviceplan sich auch in München ins Zeug gelegt. Anhand der Schlüsselbegriffe Concentration, Communication, Collaboration und Community hat die größte inhabergeführte Agenturgruppe Europas über Jahre hinweg diesen lichtdurchfluteten dreiteiligen Gebäudekomplex entwickelt, der die „Reise“ der Mitarbeitenden abwechslungsreicher, zufriedenstellender und kommunikativer machen soll denn je. Jeder Teil des Münchner „House of Communication“ steht für ein anderes Leitmotiv, ist mal für Ruhe und Konzentration, mal für ein quirliges Miteinander angelegt. Verbunden ist der Komplex durch einen 130 Meter langen Steg, an den ein überragender Lichtteppich geknüpft ist.

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Quelle: Serviceplan Group
Acht Living Rooms können die Mitarbeitenden nutzen – natürlich so, wie es ihnen gefällt.
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Quelle: Serviceplan Group
Die Tafel in der Cafeteria lädt auf 30 Metern Länge alle gemeinsam an einen Tisch.

Arbeit? Ja, aber „Activity-based“

„Wir haben es hier nicht direkt mit einem Arbeitsplatz zu tun“, sagt Stechl, „sondern mit einer ganzen Reihe von unterschiedlichen Arbeitsplätzen, in der alle Mitarbeitenden jederzeit den richtigen Ort für ihre aktuelle Tätigkeit finden.“ Das Resultat hat, passend zur Erwartungshaltung der Young Potentials, mit Routine wenig zu tun, dafür umso mehr mit „Activity-based working“.

Überhaupt ist es, als sei das Gebäude selbst in Bewegung – alles im neuen Office dreht sich sichtbar um Kommunikation, so wie auch bei der Serviceplan Group selbst, die mit mehr als 40 Spezialagenturen innovative Kommunikation weltweit mitgestaltet. „Unser Ziel ist es, hier einen der digitalsten und nachhaltigsten Arbeitsplätze der Welt zu schaffen, der Menschen mit ihren Bedürfnissen abholt“, so Stechl. Einen Arbeitsplatz, mit dem man sich erfolgreich bei den besten Talenten bewerben kann.

Ausblick von einem Balkon im Inneren des Gebäudes auf die anderen Räume.

Neben der Funktionalität der Designobjekte ist das Gebäude auch ein Spektakel fürs Auge: von der gewaltigen Kunstsammlung des Unternehmens über die 30 Meter lange Couch im Foyer und die schier endlose Tafel in der Cafeteria bis zu den Terrassen über den Dächern Münchens. Auch dort oben ist Platz für Arbeit und Freizeit gleichermaßen. Eben wie man es sich gerade wünscht. Livingrooms, Lounges mit Playstations, Sportstudio, Ruhezone, Eltern-Kind-Raum, die Reihe der Angebote ist lang. Regelmäßig kommt ein Masseur ins Haus. Das gesamte Konzept steht im Zeichen von Zufriedenheit, Kreativität und gelungener Kommunikation für die Ansprüche der neuen Arbeitswelt.

Quelle: Serviceplan Group

Hier bin ich Mensch, hier darf ich’s sein

Auch das für die Zielgruppe wichtige Thema Remoteness lässt sich an Serviceplan gut studieren: Zwar können die Mitarbeitenden der Agenturgruppe ihrer Tätigkeit ohnehin nachgehen, von wo aus sie wollen, ob aus dem Homeoffice, von unterwegs oder aus dem Ausland; besonders interessant ist jedoch, dass seit dem Umzug in das neue Office viele der rund 1.700 Angestellten gar nicht mehr öfter als nötig darauf verzichten wollen, das „House of Communication“ auch zu nutzen.

„Nach dem Umzug hat es sich erst mal angefühlt wie eine Beförderung“, sagt die Junior Recruiterin Veronika Büchele. Das New-Work-Konzept ihres Arbeitgebers hat bei der 28-Jährigen ins Schwarze getroffen. „Früher war mir remote arbeiten lieber, jetzt ist das Büro zu meiner persönlichen Oase geworden“, sagt sie. Oder aus Sicht des Arbeitgebers gesagt: Mission Employee Journey accomplished.

Nina Stechl ist überzeugt, dass Unternehmen insgesamt noch stärker verinnerlichen müssen, sich als Ermöglicher für ihre Mitarbeitenden zu verstehen. „Wir dürfen mit diesen Themen nicht stehen bleiben. New Work ist dynamisch, und Unternehmen müssen sich immer weiter mitbewegen“, sagt sie und ergänzt, dass zu Freiheit, Wunscherfüllung und großer Flexibilität nicht zuletzt eine starke Vertrauenskultur gehöre. Denn es ist ja vor allem die persönliche, zwischenmenschliche, sinnstiftende Ebene, auf die junge Talente bei der Wahl ihres Arbeitgebers Wert legen. Und dazu gehört wiederum der passende Ort, an dem das Gefühl stimmt und Vertrauen von allen Seiten sich auch mit Leben füllen kann.

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Quelle: Serviceplan Group
Das „House of Communication“: arbeiten im Herzen Münchens, mitten im Werksviertel am Ostbahnhof.

Es sind good news, dass es in München jetzt einen Ort gibt, an dem die Generation New Work mehr vorfindet als bloße Theorie. Was ebenfalls eine gute Nachricht ist: Das „House of Communication“ ist teilweise öffentlich zugänglich und kann daher von allen besichtigt werden, die noch besser verstehen wollen, wie sich die Wünsche der Nachwuchstalente erfüllen lassen. Wäre Michael Scott ein realer Chef und kein Seriencharakter, man müsste ihm diesen Fortbildungsbesuch dringend empfehlen.

Die neue Arbeitswelt ist voller Perspektivwechsel: Junge Talente wünschen sich Flexibilität statt Einheitsregeln und Emotion statt Hierarchie. Doch womit können Arbeitgeber wirklich punkten – und wer macht vor, wie es geht? In unserer dreiteiligen Serie „Generation New Work“ zeigen wir, was die Gegenwart prägt und was die Zukunft bringt.