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Neue Risiken,
nachhaltige Antworten

Unternehmen, die nicht nachhaltig handeln, gehen wachsende Risiken ein. Sie drohen ihre Reputation zu verlieren, könnten ihre Produktionssicherheit gefährden oder zu Strafzahlungen verurteilt werden. Welche Risiken drohen und welche Nachhaltigkeitsmaßnahmen dagegen helfen.

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An Risiken herrscht derzeit wahrlich kein Mangel für Unternehmen. Nun nehmen auch die Risiken rund um das Thema Nachhaltigkeit zu – und noch immer sind zu viele Unternehmen darauf unzureichend vorbereitet. Vor allem Reputations- und Produktionsrisiken steigen:

  • Unternehmen, die gegen Sozial-, Arbeits- oder Umweltstandards verstoßen, büßen an Ansehen bei Mitarbeitern, Bewerbern, Kunden und anderen Stakeholdern ein. In einer digitalen, globalen Welt verbreiten sich die Nachrichten über solche Verstöße schnell und umfassend. Auch wenn das Unternehmen nicht selbst oder nicht gegen Landesgesetze vor Ort verstoßen hat, legen Kunden aus Industriestaaten oft ihre regionalen Standards an und sehen eine Verantwortung auch für das Handeln von Lieferanten. Eine Sicht, die im Lieferkettengesetz mittlerweile auch vom Gesetzgeber eingenommen wird.
  • Der Klimawandel erhöht das Risiko von Extremwetterereignissen. Dürren, Fluten, Unwetter können eine Produktion vor Ort oder die Logistikketten stören. Angesichts zunehmender Wasserknappheit und möglicher Energieengpässe achten auch Stakeholder, insbesondere Finanzierer und Kunden im B2B-Segment, auf Umweltrisiken von Unternehmen.

Wer mehr Wert auf das Thema Nachhaltigkeit legt, hat als Unternehmen ein geringeres Reputationsrisiko – weshalb viele Unternehmenslenker Nachhaltigkeit vor allem als Marketingthema betrachten. Laut einer Führungskräftebefragung der Personalexperten Russell Reynolds sahen noch vor Beginn der Energiekrise Anfang 2022 immerhin 46 Prozent der deutschen Vorstände ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten markenbasiert – erst 15 Prozent gaben an, dass Wertschöpfung die treibende Kraft dafür sei. Dabei gehen die Chancen von Nachhaltigkeit viel weiter, wie sich schnell zeigte: Die verstärkte Nutzung von erneuerbaren Energien oder nachhaltigen Materialien kann Produktionsrisiken mindern, weil beispielsweise dezentral Energie erzeugt wird. Mit einer nachhaltigkeitsorientierten Produktion entlang der gesamten Wertschöpfungskette mindern Unternehmen nicht nur ihre Risiken, sondern können sich im Markt positiv differenzieren.

Nachhaltigkeit als Maßstab

Welche Maßnahmen ein Unternehmen zuerst ergreifen sollte, ist von der jeweiligen Branche und Spezialisierung abhängig.

Dr. Nicole Schmidt, Gruppenleiterin Strategie & Konzernentwicklung bei der DZ BANK erläutert:

„Grundsätzlich hilft die Verankerung eines ethischen und transparenten Geschäftsgebarens, auch externe Risiken zu reduzieren. Wer sich anerkannten Sozial- und Umweltstandards verpflichtet und diese beispielsweise durch unabhängige Zertifizierung bescheinigen lässt, wird sich regelmäßig mit anstehenden Veränderungen beschäftigen.“

Wenn Unternehmen aber nur deshalb nachhaltig handeln, damit sie ein Zertifikat erhalten, riskieren sie offene Flanken in allen Bereichen, die das Siegel oder Zertifikat nicht prüft. Daher ist es sinnvoller, soziale und ökologische Leitlinien im Unternehmen ganzheitlich über alle Bereiche und Hierarchien hinweg zu verankern. Und diese mit risikorelevanten Werten zu unterlegen – beispielsweise dem Anteil recycelter Materialien oder dem Energieverbrauch. Solche Indikatoren können auch Teil der variablen Kompensation der Unternehmensleitung werden.

Kernthema Produktion

Im Bereich Produktion sollten insbesondere zwei Bereiche genauer geprüft werden: Energie und Lieferketten. Das vergangene Jahr hat deutlich gemacht, welche Herausforderungen Deutschland bei der Energieversorgung hat, da Preis, Klimaschutz und Versorgungssicherheit miteinander abgewogen werden müssen. Viele Unternehmen haben daher kurzfristig besonders den Energieträger Gas versucht zu ersetzen. Teilweise geschah dies durch den Aufbau erneuerbarer Energien wie Solar, Wind und Wasser; aber oft auch in der Kürze der Zeit durch die Revitalisierung von eigentlich ausgemusterten Ölheizungen und Ähnlichem. Zugleich wurden vermehrt Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK) eingesetzt, um beispielsweise die Abwärme aus der Produktion einzusetzen.

Je „autarker“ ein Unternehmen in der Energieversorgung ist, desto geringer sind die damit verbundenen Risiken – vorausgesetzt, die Energie ist „nachhaltig“ produziert.

Verantwortung für die gesamte Lieferkette

Ein zweiter wichtiger Baustein ist die Lieferkette. Auch wer beispielsweise aufgrund seiner Unternehmensgröße nicht direkt vom Lieferkettengesetz betroffen ist, wird von (B2B-)Kunden zur Einhaltung der Menschenrechte und des Umweltschutzes aufgefordert werden – oder diese als Kunden verlieren. Geht es nach dem Willen der EU-Parlamentarier, soll das EU-Lieferkettengesetz auch für Unternehmen mit einem Sitz außerhalb der EU gelten.

Unternehmen sollten daher ihre Lieferanten (und deren Lieferanten) nicht nur zu bestimmten Verhaltensregeln und -standards vertraglich verpflichten – sondern auch die Einhaltung dieser Verpflichtungen prüfen. Das kann beispielsweise durch regelmäßige (unabhängige) Nachweise, aber auch durch Vor-Ort-Besuche geschehen. Wer in der EU oder anderen Industriestaaten produziert, wird ein geringeres Risiko von Lieferkettengesetzesverstößen eingehen, da hohe Sozial- und Umweltstandards üblich sind. Europas Unternehmen prüfen alternative Bezugsquellen, um kürzere Lieferwege zu haben – sie versprechen sich davon mehr Stabilität in der Lieferkette. Dabei sollten auch Nachhaltigkeitsaspekte, nicht zuletzt in Hinblick auf das Lieferkettengesetz, Teil der Überlegungen sein.

Tipps für die Umsetzung

Risikoerfassung vor der Umsetzung von Maßnahmen
Um Risiken sinnvoll einhegen zu können, sollten sie erst einmal bekannt sein. Daher steht vor der Umsetzung jeder Maßnahme die Risikoerfassung. Auch wenn Unternehmen ihre spezifischen Risiken meist am besten kennen, kann die Unterstützung eines externen Experten für Nachhaltigkeitsrisiken die Sensibilisierung für diese „neuen“ Risiken steigern. Große Unternehmensberatungen beispielsweise haben mittlerweile entsprechende Expertise aufgebaut.
Dabei werden meist schon die notwendigen Handlungsfelder deutlich: Wo Kosten und Eintrittswahrscheinlichkeit besonders hoch sind, sollte entsprechend zuerst gehandelt und ein Maßnahmenplan erstellt werden.

Dr. Nicole Schmidt von der DZ BANK weist aber darauf hin:

„Manche Risiken lassen sich nur durch Maßnahmen, die Investitionen erfordern, reduzieren. Bei bedeutenden Risiken sollte darum schnell das Gespräch mit Finanzierungspartnern gesucht werden, wie die notwendigen Investitionen gestemmt werden können.“

Regelmäßige Risikoüberprüfung
Nach der Aufbauarbeit sollten die Risiken regelmäßig überprüft werden. Das umfasst dabei drei Aspekte:
  • Haben sich durch externe Faktoren Eintrittswahrscheinlichkeit und mögliche Kosten verändert? Wurden beispielsweise vom Gesetzgeber Vorgaben verschärft?
  • Haben interne Faktoren Eintrittswahrscheinlichkeit und mögliche Kosten verändert? Wurden beispielsweise bestimmte Lieferanten ersetzt?
  • Gibt es möglicherweise neue Risiken, die bislang noch nicht erfasst worden waren? Plant der Gesetzgeber ganz neue Initiativen? Wurden bei anderen Unternehmen bislang unbekannte Risiken offensichtlich?
Transparenz bei Lieferanten für mehr Stabilität
Ein besonders wichtiges Handlungsfeld dürfte insbesondere die Lieferkette sein. Der erste Schritt ist dabei, Transparenz zu schaffen über die Lage beim Lieferanten – und das über das erste Glied der Lieferkette hinaus. Mit einer optimierten Lieferkette können nicht nur Reputationsrisiken und die Gefahr gesetzlicher Sanktionen reduziert, sondern bestenfalls auch die Lieferkettenstabilität gestärkt werden.

Gerne berät die DZ BANK Sie individuell bei Fragen zur Finanzierung Ihrer Transformation. Sprechen wir gemeinsam über Ihre Pläne und Finanzierungsbedarfe – und mögliche Lösungen.