Die Geschäftsidee für das Start-up Bracenet: Etwas Gutes für die Umwelt tun, indem man die Meere von Geisternetzen aus Kunststoff befreit und zugleich etwas Neues aus ihnen kreiert. In wenigen Jahren wurde aus dem Hobby ein professionelles Unternehmen.
Ihre Mission ist es, die Weltmeere von Geisternetzen – herrenlosen Fischernetzen, die sich an Wracks oder Korallenriffen verfangen und dort zur Lebensgefahr für die Meeresbewohner werden – zu befreien. Was zwei Hamburger Werbekaufleute als Hobby begonnen haben, ist inzwischen zu einem dynamischen Start-up herangewachsen. „Wir sind mit Bracenet zu zweit am Küchentisch gestartet, mittlerweile sind wir ein Team aus 34 Leuten“, sagt Madeleine von Hohenthal, die 2018 gemeinsam mit ihrem Ehemann Benjamin Wenke die BRACENET GmbH gegründet hat.
Alte Netze werden für Meerestiere zur Todesfalle
Begonnen hat die Geschichte von Bracenet jedoch bereits vor sechs Jahren auf Sansibar, einer zu Tansania gehörenden Inselgruppe vor der Küste Ostafrikas, wo das Paar seinen Jahresurlaub verbrachte. „Dort sind wir immer wieder auf Netze gestoßen“, berichtet Benjamin Wenke. „Am Strand waren es nur kleine Netzreste, aber beim Schnorcheln und Tauchen haben wir das ganze Ausmaß gesehen. Je tiefer man im Wasser war, desto größer wurden die Netze, in denen sich oft Tiere verfangen hatten.“ Die Netze gehen bei Stürmen über Bord oder werden teils auch im Meer entsorgt. Und weil sie seit den 1960er Jahren nicht mehr aus Naturstoffen wie Hanf, Sisal oder Leinen hergestellt werden, sondern aus synthetischen Kunststoffen, dauert es Jahrhunderte, bis diese Geisternetze verrotten. Doch selbst dann belasten sie die Unterwasserwelt noch durch Mikroplastik.
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