Den Einkauf hatten die Schreiner bis dahin selbst übernommen. Zu welchem Preis geliefert wurde, spielte für sie jedoch meist keine Rolle. Hauptsache, die Ware war da. „Für mich als Kauffrau war das schrecklich, weil immer beim Teuersten bestellt wurde“, erzählt Bytyci-Dodolli. „Man kann die tollsten Fenster restaurieren, wenn es für das Unternehmen am Ende keinen Benefit liefert, kann man das nicht 32 Jahre machen.“ Umso wichtiger ist es, dass in der Verwaltung jemand die Wirtschaftlichkeit im Blick behält, damit sich die Arbeit auch lohnt. „Damit wir den Gewinn wieder investieren können, in unsere Mitarbeiter und in unser Wachstum.“
26-jährige Prokuristin bringt Ordnung ins Chaos
So hat Bytyci-Dodolli dann begonnen, Lieferanten gezielt aufzubauen und Konditionen auszuhandeln. Schon damals war das Unternehmen relativ groß geworden, ohne dass eine dafür nötige Verwaltung entstanden wäre, und es wuchs jedes Jahr weiter. „So mussten wir ein bisschen Gas geben in der Verwaltung, damit wir hinterherkommen. Ich habe immer geschaut: Was gibt es für Verbesserungspotential, und was braucht die Firma?“
„Die Administration, die haben wir in der Tat vernachlässigt. Das war zum Teil unstrukturiert, das Personalmanagement, die Finanzen. Deshalb waren wir unheimlich froh, als wir Adelina gefunden hatten“, bestätigt Geschäftsführer Hermann Klos. „Ihre Fähigkeiten haben wir schon recht früh erkannt.“ Schon vier Jahre nach ihrer Einstellung haben die beiden Partner Adelina Bytyci-Dodolli gefragt, ob sie in die Geschäftsleitung miteinsteigen möchte. „Als 26 Jahre junge Prokuristin war ich natürlich unheimlich stolz.“ Sie hat dann weitere Strukturen in der Verwaltung geschaffen und wurde für Finanzen sowie Personal zuständig. „Heute hat sie diesen Teil der Holzmanufaktur ganz fest und professionell im Griff“, lobt Hermann Klos erneut.
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