
Auch Denkraum25, der gemeinsame Thinktank der Initiative ZUKUNFT NAHVERKEHR und des SZ Instituts, ist auf der IAA präsent. Sein Ziel ist es, Expert:innen aus Wissenschaft und Praxis zusammenzubringen und gemeinsam Lösungen für den ÖPNV zu entwickeln. Eine Chronik der bisherigen Erfolge und ein Ausblick.
November 2024
Wirtschaftsgipfel
Berlin


Startschuss für den Denkraum25 war der Wirtschaftsgipfel 2024 der Süddeutschen Zeitung im Berliner Hotel Adlon. Die jährliche Veranstaltung nutzte die ZNV als optimalen Rahmen, um bei führenden Vertreter:innen aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung, Wissenschaft und Medien für die Interessen des ÖPNV zu werben. „Es gab schon länger eine Verbindung zwischen der Deutschen Bahn und dem SZ Institut. 2024 erkannten beide Seiten, dass der öffentliche Nahverkehr neue Denkanstöße und eine belebte Diskussion braucht, um zukunftsfähig zu bleiben“, erklärt Dirk von Gehlen, Geschäftsführer und Gründer des SZ Instituts. Mit dem Ziel, frische Impulse zu setzen, entschied man sich für eine enge Zusammenarbeit – der Denkraum25 war geboren. Schon aus den Gesprächen auf dem Wirtschaftsgipfel sind erste Arbeitsgruppen entstanden, die seitdem gemeinsam Potenziale für den Nahverkehr entwickeln.
April 2025
MCube-Studie


Ein erster Meilenstein: die MCube-Studie „Wertschöpfung ÖPNV“. Welchen Beitrag leistet der ÖPNV für die Wirtschaft und die Gesellschaft in Deutschland wirklich? Dieser Frage waren die Wissenschaftler:innen des Münchner Clusters für die Zukunft der Mobilität in Metropolregionen (MCube) im Auftrag der Initiative ZUKUNFT NAHVERKEHR nachgegangen. In der Öffentlichkeit wird der ÖPNV oft auf seine hohen Kosten reduziert, während sein tatsächlicher Gesamtnutzen häufig übersehen wird. Die Studienergebnisse haben auch Fachleute überrascht: So zeigte sich, dass die jährliche Wertschöpfung des ÖPNV mit 75 Milliarden Euro dreimal höher ist als seine Betriebskosten. Kurz gesagt: ein Euro rein = drei Euro raus. Die Wissenschaftler:innen gehen davon aus, dass der Wert sogar noch deutlich höher liegen dürfte, denn ein gut ausgebauter ÖPNV sichert Arbeitsplätze, stärkt den Handel, den Tourismus und den Immobilienmarkt. Gleichzeitig verringert er den Pendelverkehr und die Kosten, die der Gesellschaft durch zu hohes Verkehrsaufkommen auf Deutschlands Straßen entstehen. Die Studie hat breite Beachtung gefunden – nicht nur in Fachkreisen, sondern auch in der Öffentlichkeit. Ein starkes Argument für mehr Investitionen in Bus und Bahn.
Mai 2025
ZNV HauptstadtdialogBerlin


Der zweitägige ZNV Hauptstadtdialog war die Gelegenheit, die noch ganz frischen Ergebnisse der MCube-Studie rund 100 Vertreter:innen aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung vorzustellen. Mit dabei waren unter anderem der parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium Ulrich Lange sowie Ricarda Lang von Bündnis 90/Die Grünen. Ulrich Lange betonte, dass die Organisation und Finanzierung des ÖPNV dringend vereinfacht werden müsse, und kündigte noch auf der Veranstaltung ein neues ÖPNV-Gesetz an. Der Hauptstadtdialog kam bei den Teilnehmer:innen gut an: „Dieser Austausch ist immens wichtig. Da kommen Politik und Branche zusammen, deshalb sind solche Formate sehr wertvoll“, erklärte zum Beispiel das CDU-Bundestagsmitglied Michael Donth. Martin Kröber, der für die SPD im Bundestag sitzt, bestätigte: „Ich habe heute Menschen getroffen, die mir Impulse mit auf den Weg gegeben haben, über die ich vorher noch nicht nachgedacht habe.“
Juni 2025
Workshop Themenbereiche


Neue Impulse und interdisziplinärer Austausch standen auch im Mittelpunkt eines Workshops, den Denkraum25 im Vorfeld des Nachhaltigkeitsgipfels der Süddeutschen Zeitung in München veranstaltet hat. Hier trafen Verkehrsplaner:innen und Wissenschaftler:innen auf Stadtplaner:innen, Touristiker:innen oder Handelsexpert:innen, um ergebnisoffen zu diskutieren und Konzepte zu entwickeln. Drei Arbeitsgruppen erarbeiteten neue Ansätze, mit denen der ÖPNV den suburbanen Raum, den Handel und den Tourismus unterstützen kann. Dabei entstanden schon erste Ideen für mögliche Kooperationen, Erfolgsmessungen und eine bessere Kommunikation. Und alle Beteiligten kündigten an: Sie wollen den Dialog vertiefen und ihre Ideen konkreter ausarbeiten.
Juni 2025
NachhaltigkeitsgipfelMünchen

Impressionen und erste Ansätze konnten die Workshopteilnehmer:innen gleich am nächsten Tag in der Mittagspause des Nachhaltigkeitsgipfels der Süddeutschen Zeitung präsentieren. Trotz der inhaltlichen Vielfalt einigten sich die Arbeitsgruppen in einem zentralen Punkt: Der ÖPNV braucht eine andere Wahrnehmung – attraktiv für Kund:innen und priorisiert von Politik und Gesellschaft. „Eine der größten Herausforderungen, vor denen wir stehen, ist die Finanzierung“, erklärte Michael Reink vom Handelsverband Deutschland − eine Einschätzung, die viele Workshopteilnehmer:innen teilten. Deshalb wurde auch darüber diskutiert, wie sich eine finanzielle Beteiligung der Privatwirtschaft an öffentlicher Mobilität realisieren ließe.
Mobilität für den suburbanen Raum
Viele Potenziale und Angebote gibt es schon, sie müssen nur besser aktiviert und kombiniert werden. Um die Mobilitätsbedürfnisse der Menschen auf dem Land und rund um die Städte zu ermitteln, benötigt man eine verlässliche Datenbasis.
ÖPNV und Tourismus
Bus und Bahn müssen nicht nur funktionieren, sie müssen die Menschen auch begeistern können. Der ÖPNV kann Bestandteil des Reiseerlebnisses sein und nicht nur zur Beförderung an den Urlaubsort dienen. Dazu sollten bestehende Angebote intelligent vernetzt werden.
ÖPNV und Handel
Der ÖPNV sollte nicht als Beförderungsfall, sondern als Service gedacht werden. Digitale Techniken wie autonomes Fahren können dazu beitragen, den ÖPNV insgesamt attraktiver zu machen.
Sie wollen mehr über den Denkraum25 erfahren?
Dann kommen Sie am 11. September zum Königsplatz. Dort präsentiert der Denkraum25 nicht nur die Workshop-Ergebnisse, sondern stellt auch ganz grundsätzlich folgende Frage: „Wohin führt mehr ÖPNV?“ Das lässt spannende Antworten erwarten. Wir freuen uns auf Sie!