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Unterwegs

in der

Idylle

Idylle

Teil 1: Winzer, Wein und unser Wohnmobil

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Die besten Entscheidungen sind die, bei denen man nichts falsch machen kann. Wir stehen in der stilvollen Vinothek des Weinguts Gehring, draußen taucht die untergehende Sonne die Reben in ein goldenes Licht. Aber wir sind unschlüssig. Sollen wir nun einen „Roter Hang Riesling“ von 2023 nehmen, von dem Winzerin Diana Gehring gerade gesagt hat, sein „charakteristischer mineralischer Geschmack“ mache ihn so unverwechselbar? Oder vielleicht lieber den 2022 Riesling Kabinett, der durch sein feines Süß-Säure-Spiel überzeugt? Die Frage ist nicht unerheblich, schließlich geht es um unser Abendessen, auf das wir uns seit Stunden freuen. Dafür haben wir schon den Tisch und die Campingstühle vor unser Wohnmobil gestellt, auf den denkbar idyllischsten Stellplatz, mitten auf dem Weingut.

Die Trauben sind reif, die Sonne steht tief – Zeit für die Weinlese.

Um es kurz zu machen: Wir sind der Empfehlung von Diana Gehring gefolgt und haben beide Flaschen mitgenommen. Dazu eine Wildschweinpastete und den luftgetrockneten Schinken. Auf dem Stellplatz sind wir nicht die Einzigen, die es sich vor ihren Campern in der Abendsonne bequem gemacht haben, einen Schluck Wein probieren und dazu den Duft eines Spätsommertags in der Nase spüren.

Mit dem Wohnmobil mitten rein in den Weinberg in Wicker, dem „Tor zum Rheingau“.

Was ist ein Stellplatz?

Stellplätze eignen sich vor allem für kürzere Aufenthalte und werden in der Regel von Gemeinden oder Privatpersonen angeboten. Für eine kleine Gebühr oder kostenlos kann man unkompliziert mit Wohnmobil oder Wohnwagen vor Ort übernachten. Oft befinden sich Stellplätze in der Nähe von Touristenattraktionen auf Parkplätzen oder mitten in der Natur auf Bauernhöfen oder Weingütern. Reistipps und Stellplatzempfehlungen finden Sie auf caravaning.info/stellplaetze.

Romantisches Mondlicht inklusive

Was für eine Unternehmung: Drei Tage lang mit einem geräumigen Wohnmobil durch die Weinanbaugebiete Rheingau und Rheinhessen fahren, von Frankfurt aus über Nierstein bis nach Worms. Mit Winzerinnen und Winzern plaudern, Weine und ihre Anbaumethoden kennenlernen, herrliche Landschaften durchqueren und abends dann auf dem Weingut übernachten. Immer mehr Winzer stellen interessierten Wohnmobilisten einen Platz zwischen Weinberg und Weinkeller zur Verfügung; meistens teilt man sich die Wiese mit höchstens zwei oder drei weiteren Campern. Und das zum kleinen Preis: Mehr als 15 Euro pro Nacht kostet es nirgends. Romantisches Mondlicht und himmlische Ruhe gibt’s gratis dazu.

Wir beginnen unsere Tour in Frankfurt, wo wir unser Wohnmobil abholen. Schnell ist das Gepäck in den Schränken und Fächern verstaut, es kann losgehen. Erste Überraschung: Trotz seiner stattlichen Länge von fast sieben Metern fährt sich das Wohnmobil angenehm leicht, fast wie ein Pkw. Ein herrliches Gefühl, so frei zu sein. Küche, Kühlschrank, Nasszelle – alles da. Nichts gegen Campingplätze, aber unser kleines Abenteuer erfordert eine gewisse Unabhängigkeit von Sanitäranlagen und Frühstücksbars. Denn die Stellplätze der Winzer sind zwar enorm idyllisch, aber oft nur mit dem Minimum an Infrastruktur ausgestattet. Für ein bis zwei Tage reicht das völlig aus. Und wir haben ja alle Annehmlichkeiten an Bord.

Frankfurt am Main

Flörsheim am Main

Wir fahren gemächlich über Landstraßen Richtung Mainz. In Wicker, das oft als „Tor zum Rheingau“ bezeichnet wird, biegen wir links ab zum Weingut Flick. Was für ein zauberhafter Ort! Ein von alten Mauern umsäumter Innenhof, Streuobstwiesen, im Bauerngarten hinter dem Weingut schnattern Gänse… Wir werden freundlich begrüßt von Winzerin Katharina Flick. Katharina ist eine temperamentvolle junge Frau, auf ihrem blauen T-Shirt steht: „Beharrlichkeit und Mut seit 1650“. So lange gibt es das Gut schon, sie ist die zehnte Generation. Stolz spricht sie über die unterschiedlichen Terroirs, also die Böden, auf denen die Reben wachsen und die dem Wein seine Eigenheit verleihen. Ton, Löss oder Sand – das spielt eine wichtige Rolle. Katharina weiß, wovon sie spricht, sie hat Weinbau an der Hochschule Geisenheim studiert und bei vielen renommierten Gütern die Praxis erlernt. „Es ist einfach der tollste Beruf“, sagt sie begeistert und lässt uns einige Weine vom Weingut Flick probieren, darunter der Nonnberg Riesling Kabinett 2019. „Der wurde gerade zum Riesling Champion gewählt.“ In spätestens fünf Jahren wird sie das Weingut von ihren Eltern übernehmen.

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Katharina Flick ist Jungwinzerin auf dem Weingut Flick. In fünf Jahren wird sie den Betrieb übernehmen.

Am Horizont die
Frankfurter Skyline

Sie führt uns durch den Weinkeller, ein beeindruckendes Gewölbe, in dem große Eichenfässer stehen. Es ist kühl und riecht nach Most. Die Fässer sind gesäubert, alles steht bereit für den neuen Jahrgang. Mit dem Wohnmobil – Allradantrieb sei Dank – fahren wir ein Stück in den Weinberg, lassen uns von Katharina erklären, wie Maschinen die Reben „entrappen“ (so nennt man es, wenn die Weinbeeren von ihrem Gerüst getrennt werden) und wie die Spontanvergärung ohne den Zusatz gezüchteter Hefe abläuft. Spannend! Der Blick geht über den Weinberg und die Hügel des Rheingaus. Am Horizont ist die Skyline des Frankfurter Bankenviertels zu sehen.

Es ist eine herrliche Kulturlandschaft, die wir durchqueren, auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel, dem Weingut Gehring. Wir sehen Dörfer voller Fachwerkhäuser, Schlösser, Burgen und jede Menge gen Süden gerichtete Weinberge. Kein Wunder, dass der Rheingau und Rheinhessen zu den bedeutendsten Weinanbaugebieten Deutschlands zählen. Klingt alles sehr harmonisch, aber für die Winzer gibt es auch eine Schattenseite, von der uns Katharina berichtet und von der alle anderen Weinbauern auch erzählen: Der Weinkonsum geht seit Jahren zurück, die Branche kämpft mit schlechten Umsatzzahlen. Woran das liegt? Vermutlich am Zeitgeist, die Menschen trinken weniger Alkohol, vor allem die jüngeren. Die Weinbauern reagieren darauf einfallsreich. Sie organisieren Events, laden zu Verkostungen, bieten Fruchtsäfte und alkoholfreie Weine an, eröffnen Hofläden. Und – gut für uns – vermieten ihre Wiesen an Wohnmobilisten. Die wiederum gern in jedem Gut eine Kiste Wein mitnehmen. Um sich im Winter, bei einem schönen Glas auf dem Sofa, an die Tour mit ihrem Camper zu erinnern.

Frankfurt am Main

Flörsheim am Main

Nierstein

„Bei uns gibt es Urlaubsfeeling sofort“

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In Rheinhessen sind viele Weinberge gen Süden gerichtet. Es ist das größte Weinanbaugebiet Deutschlands.

Aber wir sind jetzt mittendrin, passieren das hübsche Städtchen Nierstein direkt am Rhein und nehmen die Auffahrt zum Weingut Gehring. Zypressen und Oleandersträucher säumen den Weg, fast hat man den Eindruck, wir seien in einem Landgut in der Toskana gelandet. Winzer Theo Gehring zeigt uns den Platz für das Wohnmobil. Direkt neben dem Weinberg stehen wir, sodass morgens der Duft frischer Weinblätter durch die offene Tür in unseren Schlafbereich zieht.

Was auf dem Stellplatz auffällt: Fast alle Wohnmobile haben Kennzeichen von Städten aus der Gegend, sie kommen aus Wiesbaden oder Mainz oder Frankfurt. „Das ist typisch“, sagt Theo Gehring, ein drahtiger Mann mit Jeans, grauem Bart und schwarzer Brille. „Bei uns gibt es das Urlaubsfeeling sofort.“ Er lacht. „Da musst du nicht erst nach Kroatien fahren.“

Roter Hang Riesling – auf diesen Spitzenwein ist man im Weingut Gehring besonders stolz.

„Me, my Riesling and I“: Winzer Theo Gehring vor dem Wohnmobilstellplatz auf seinem Weingut.

Wie findet man einen Stellplatz bei einem Winzer oder Bauern?

Besondere Übernachtungsmöglichkeiten auf Weingütern oder Bauernhöfen findet man in Stellplatzführern wie dem „Winzer Atlas“ oder „Landvergnügen“. Wer lieber digital unterwegs ist, kann auch online und spontan noch etwas Passendes buchen: Dafür eignen sich Websites wie park4night.com oder stellplatz.info. Inspirationen und Ratgeber zum Thema Caravaning und weitere Reiserouten finden Sie auf caravaning.info.

Lagerfeuer beim Vollmond-Event

Auch Theos T-Shirt trägt eine Botschaft: „Me, my Riesling and I“. Klar ist er in erster Linie Winzer, aber auch für seine Wohnmobil-Gäste lässt er sich einiges einfallen. Gern gibt er ihnen Tipps zum Wandern am Rhein entlang oder für Touren mit dem E-Bike. Besonders gut kommt der „Vollmond-Event“ an, den er mit seiner Frau Diana und Tochter Gina organisiert. Da gibt es neben dem Stellplatz ein Feuer und Gulasch aus dem Dutch Oven. „Das lieben unsere Gäste.“ Und natürlich nimmt er die Touristen auch mit in die Weinberge, lässt sie zum Beispiel bei der Lese ein wenig mitarbeiten, damit sie ein Gefühl für die Kultur des Weinmachens bekommen. Abends gibt es dann ein 3-Gänge-Menü in der stimmungsvollen „Weinwirtschaft Gehring“.

Wir allerdings lassen die Wirtschaft aus, wir haben ja den Schinken und die Wildschweinpastete aus der Vinothek. Dazu den schönsten Platz vor dem Wohnmobil. Und, ja, eine Flasche exzellenten Rieslings.

Die gemütliche „Weinwirtschaft Gehring“ – auch viele Wohnmobilisten kehren gerne dort ein.

Teil 2:

Weingüter, Camperglück und Kiwis in der Pfalz

Am zweiten Tag unserer Tour durchqueren wir idyllische Dörfer mit Fachwerkhäusern, genießen ein Gourmetmenü und decken uns im Hofladen mit Wein und selbstgemachten Nudeln ein. Abends, auf dem Stellplatz beim Weingut, bauen wir den Beamer fürs Freiluftkino auf...

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