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Eine Frau lächelt fröhlich und trägt Kopfhörer, während sie an einem Tisch mit Mikrofonen sitzt. Neben ihr sitzt ein Mann, der ebenfalls Kopfhörer trägt. Die Szene wirkt entspannt und kommunikativ.
Quelle: Marc Jacquemin

Vielfalt der Generationen und Genres

Von Francoise Hauser

Von klassischen Neuübersetzungen bis zu kontroversen Werken und Krimis: Die italienische Autorendelegation ist breit aufgestellt und spiegelt das moderne Italien wider. Im Rahmen des Programms dürfen sich Besucher daher auf lebhafte Diskussionen und spannende Einblicke in den Alltag der Menschen freuen.

Hand aufs Herz: Wie viele Bücher italienischer Autoren stehen bei Ihnen im Bücherschrank? Vielleicht ein Umberto Eco oder ein Dante? Oder eher ein paar Krimis, wie die von Andrea Camilleri und seinen Commissario Montalbano oder die Werke der mysteriösen Elena Ferrante? Eines ist sicher: Möglichkeiten und Anreiz, noch ein paar dazuzustellen (und vorher natürlich bei einem Kaffee oder einem Glas italienischen Wein zu genießen), gibt es genug. Allein im Vorfeld der Frankfurter Buchmesse 2024 wurden mehr als 150 Werke italienischer Autoren neu ins Deutsche übersetzt und verlegt. Darunter viele aktuelle Werke, aber auch Klassisches, wie die Neuübersetzung von Dante Alighieris Göttlicher Komödie in prachtvoller Ausstattung. Und das Beste ist: Die Chancen sind groß, dass Sie den Autoren auf der Buchmesse bei Lesungen, Interviews und anderen Veranstaltungen begegnen.

Literaturstars und Newcomer

Mehr als 90 Autoren reisen mit der Buchmesse-Gesandtschaft auf Einladung des Ver­legerverbands nach Frankfurt, weitere sind auf individuelle Einladungen ihrer deutschen Verlage auf der Messe vertreten. Eine Übersicht der offiziellen Vertreter gibt es unter italiafrancoforte2024.com/authors. Auffällig ist die Vielfalt der Genres und Autoren: Egal ob Sachbuch oder Roman, ob populär oder hoch intellektuell, ob jung oder alt, ob aus alteingesessenen Familien oder mit Migra­tionshintergrund, ob längst etabliert oder neu auf dem lite­rarischen Parkett: Die ita­lienische Autoren­delegation bildet die Vielfalt der italienischen Gesellschaft ab. Mit Claudio Magris und Dacia Maraini sind beispielsweise zwei echte Veteranen dabei, die bereits zur Buchmesse 1988 Teil der Delegation waren. Wer sie vorher erlesen möchte, findet Magris Romane und geographischen Werke im Hanser Verlag, Marainis Bücher, in deren Werken die Frau im Mittelpunkt steht, sind unter anderem im Piper Verlag erschienen. Ein heißer Lesetipp ist ihr wahrscheinlich bekanntestes Buch „Tage im August“. Doch auch die junge Literatur ist stark präsent – mit Autorinnen, die Ende der 1980er gar erst geboren wurden: Anna Giurickovic Dato, Ginevra Lamberti, Maddalena Fingerle und Alice Urciuolo zum Beispiel.

Zwischen Weltall und Ästhetik

So viele Romane werden auf der Buchmesse vorgestellt – was keineswegs heißt, es gäbe keine Sachthemen! Mit Carlo Rovelli ist einer der ganz großen Erklärer der westlichen Welt dabei: Er wurde 1956 in Verona geboren und ist Professor für Theoretische Physik an der Universität Aix-Marseille. In der Fachwelt ist er unter anderem als Mitbegründer der Loop-Theorie der Quantengravitation bekannt. Für das Publikum interessant ist freilich seine Virtuosität, Komplexes einfach zu erklären: Bücher wie „Die Geburt der Wissenschaft. Anaximander und sein Erbe“ (Rowohlt, 2019), „Die Wirklichkeit, die nicht so ist, wie sie scheint“ (Rowohlt, 2016), „Sieben kurze Lektionen über Physik“ (Rowohlt, 2015) und sein neuestes Werk „Weiße Löcher“, das seit November 2023 in Deutschland ebenfalls bei Rowohlt erhältlich ist und von den Sternen, dem Kosmos und dem Geheimnis der schwarzen Löcher handelt, sind weltweite Bestseller, die in 43 Sprachen übersetzt wurden. Für Physik- und Technik-Fans ein absolutes Muss!

Nicht zuletzt ist mit dem Venezianer Stefano Zecchis aber auch eine der wich­tigsten philosophischen Stimmen Italiens in Frankfurt zu Gast. Er ist Mitbegründer der kulturellen Bewegung des „Mitomodernismo“, die sich mit der Rolle der Mythen in der Gesellschaft beschäftigt. Im Mittelpunkt seines Schaffens steht seit Jahr­zehnten die Schönheit – ein spannendes und po­litisch wie schriftstellerisch rele­van­tes Thema.