Gehaltsabrechnungen ausdrucken, Produkte labeln, Dokumente scannen – Drucker sind heute aus dem Alltag nicht wegzudenken. Bis dahin war es ein langer Weg. Einst nur einer Elite vorbehalten, ist Drucken für alle möglich geworden. Die Firma Brother hatte an dieser Demokratisierung einen maßgeblichen Anteil.
Erinnert sich noch jemand an den Nadeldrucker? Ein zuverlässiges Gerät, das die Seminararbeiten in den 1990er-Jahren perfekt ausdruckte, das schon. Aber der Lärm! Während die Uni-Arbeit langsam, Zeile für Zeile, aus dem Drucker quoll, verließ man lieber das Zimmer. Glücklicherweise dauerte es nicht lange, bis leise Tintenstrahldrucker die kreischenden Apparate ablösten und das Ausdrucken zum Vergnügen machten.
Die Geschichte des Druckens, daran besteht kein Zweifel, begleitet den Alltag der Menschen seit Jahrzehnten. Wer aus der Ü-40-Generation ist nicht mit Papierstaus im Faxgerät und zaghaften Versuchen, ein Dokument zu scannen, aufgewachsen? Die Jungen wiederum kennen Drucker vor allem als hochtechnisierte Multifunktionsgeräte, die den Büroalltag enorm vereinfachen, denen man gleichwohl hilflos gegenübersteht, wenn sie doch mal ihren Dienst verweigern. „Fehlercode E50.“ – „Okay, ich ruf den Service an.“
Es war ein langer Weg von den 1950er-Jahren als die ersten (damals sehr teuren) Drucker auf den Markt kamen, bis zur Gegenwart mit ihren optimierten (und dabei sehr bezahlbaren) Modellen. Heute erleben wir die faszinierenden Perspektiven dieser Technologie, die mit perfekten Endgeräten für den Heimgebrauch und komplexen Drucklandschaften für Unternehmen noch längst nicht abgeschlossen ist. Es war und ist eine Evolution, die sich den Bedürfnissen von Industrie und Konsumenten anpasst und damit den aktuellen Stand der Technik repräsentiert.
Bei Laserdruckern Marktführer in Europa
Die Firma Brother hat auf diesem Gebiet Meilensteine gesetzt. 1971 kam der erste Brother-Drucker auf den Markt, es war der Nadeldrucker High Speed Dot Matrix M-101. Ein robustes Gerät, das Brother bis in die Nullerjahre im Portfolio hatte und das bis heute in mancher Arztpraxis steht. Schon 1987 brachte Brother seinen ersten Laserdrucker „HL-8“ auf den Markt. Und bereits Anfang der Nullerjahre begann das Unternehmen, gebrauchte Tonerkartuschen zu recyceln.
So könnte man das weitererzählen – vom ersten innovativen Brother-„Farbtinten-Multi“ im Jahr 1997 bis zu den Geschäftserfolgen der Gegenwart. So war Brother im dritten Quartal 2023 bei Laserdruckern Markführer in Europa. Es ist die Geschichte eines Unternehmens, das technische wie gesellschaftliche Herausforderungen immer gesucht hat. Und das sich heute zum Beispiel der Frage stellt, wie viel ausgedrucktes Papier in Zeiten der Digitalisierung eigentlich noch notwendig ist. Davon später mehr.
Die Druckerpresse – eine Revolution
Druck – das ist keine Errungenschaft der Moderne. Sondern eine Technologie, die sich durch die Geschichte der Menschheit zieht, angefangen im 4. Jahrtausend vor Christus im alten Ägypten, wo mit Stempelsiegeln die Gräber verschlossen wurden. Der vielleicht wichtigste Meilenstein war die Erfindung der Druckerpresse mit metallenen Buchstaben. Im 15. Jahrhundert war das. Johannes Gutenberg aus Mainz produzierte mit der berühmten Gutenberg-Bibel das erste mit beweglichen Lettern gedruckte Buch der westlichen Welt. 180 Exemplare davon wurden hergestellt, es war eine Revolution. Gutenberg machte das Buch damit zum Massenartikel. Günstige und schnell gedruckte Papiererzeugnisse und damit Information und Bildung für die Menschen waren die Folge. Zeitungen in riesiger Auflage kamen später hinzu – Voraussetzung dafür war die Erfindung der Rotationsdruckmaschine.
In dieser Tradition – Druckerzeugnisse für Kunden schnell und preisgünstig verfügbar zu machen – steht auch Brother. Die Firma ist trotz des englischen Namens übrigens ein japanisches Unternehmen, das 1908 als Reparaturwerkstatt für Nähmaschinen gegründet wurde. Heute agiert Brother als weltweit erfolgreicher Konzern, der vor allem für seine Drucker bekannt ist. 1962 wurde die deutsche Vertriebsniederlassung in Hamburg gegründet. Heute sitzt Brother Deutschland in Bad Vilbel, hier sind mehr als 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.
Es ist eine ebenso spannende wie rasante Entwicklung, die Brother in den vergangenen Jahrzehnten genommen hat und die viel davon erzählt, welchen Einfluss diese Firma auf die Gesellschaft hat. 1994 war es, als Brother den ersten Laserdrucker für unter 1000 Deutsche Mark auf den Markt brachte. Erstmals war es einer breiten Masse möglich, Arbeitspapiere und wichtige persönliche Dokumente auszudrucken. Auch das war nichts weniger als eine Revolution. Drucker und Kopierer hielten Einzug in alle Büros und in viele Privathaushalte. Es war die Demokratisierung eines Vorgangs, der bisher nur wenigen vorbehalten war.
Drucken ist heute für jeden bezahlbar
Eine nicht unwesentliche Rolle spielte dabei der Preis. Nehmen wir den schon erwähnten Brother-Drucker HL-630. Im Jahr 1994 kostete er genau 999 Mark. Damals war das extrem günstig. Heute bietet Brother zum Beispiel den kompakten Laserdrucker HL-L2400DW an, der viermal so viel leistet wie das alte Modell – für 139 Euro. Drucken ist heute für jeden bezahlbar geworden.
Doch die Massenherstellung von Heimdruckern hat auch eine Kehrseite. Mit ihr steigt die Umweltbelastung, vor allem durch die Produktion von Druckerpatronen und Tonern. Und auch hier sieht sich Brother in der Verantwortung. Das Unternehmen setzt auf eine moderne Kreislaufwirtschaft. Statt des weithin verbreiteten Prinzip „produzieren – konsumieren – wegwerfen“ gilt dabei die Devise, möglichst geringe Ressourcen zu verbrauchen, Produkte möglichst lange zu verwenden.
Seit mehr als zwei Jahrzehnten arbeitet Brother daran, Tonerkartuschen im Kreislauf zu halten. Es funktioniert so: Kunden schicken ihre gebrauchten Kartuschen zurück und haben dabei die Gewissheit, dass diese vollständig wieder aufbereitet werden. Sie durchlaufen einen aufwendigen Wiederaufbereitungsprozess – jede Kartusche hat danach die gleiche Qualität wie eine neue. Und Kartuschen, die man nicht wieder aufbereiten kann, werden zu 100 Prozent recycelt. In Großbritannien und in der Slowakei gibt es dafür sogar eigene Brother-Recyclingfabriken. „Wir sorgen über die komplette Lifetime eines Gerätes dafür, dass das Drucken so ressourcenschonend und stressbefreit wie möglich erfolgt“, sagt Matthias Kohlstrung, Geschäftsführer Brother Deutschland und Österreich.
Was man „schwarz auf weiß“ hat…
Aber wie sieht sie nun aus, die Zukunft des Druckens? Wie notwendig ist es in einer digitalen Welt überhaupt noch? Wurde nicht schon vor zwanzig Jahren prognostiziert, es gebe demnächst das komplett papierlose Büro?
Nun, letzteres hat sich nicht bewahrheitet, wie wir alle jeden Tag feststellen können. Wie lange es tatsächlich noch Drucker geben wird, weiß niemand. Fest steht allerdings: Auch in der digitalen Welt wird weiter ausgedruckt, aber das Drucken verändert sich. Mittlerweile läuft vieles digital ab. Das Flugticket wird oft nicht mehr gedruckt, sondern auf dem Handy gespeichert. Auch Kontoauszüge auf Papier sparen sich viele Menschen. Sogar das gute alte Papierrezept wird gerade vom e-Rezept abgelöst.
Und doch ist das Drucken aus dem Alltag nicht wegzudenken. Wichtige Dokumente, Gehaltsabrechnungen, Versicherungspolicen – all das drucken sich die Menschen nach wie vor aus. Warum? Was man „schwarz auf weiß“ hat, gibt einem ein Gefühl der Sicherheit. Auch das Lernen in Schulen auf Laptops und Tablets hat seine Grenzen. Längst weiß man, dass Informationen auf Papier besser und konzentrierter aufgenommen werden als vom Bildschirm. Vielleicht ist das auch der Grund, warum das gedruckte Buch in der Beliebtheit nach wie vor weit vor E-Books rangiert.
Und Unternehmen? Sie werden das Drucken gezielt dort einsetzen, wo es ihnen Vorteile verschafft. Bei der Kennzeichnung von Produkten zum Beispiel, bei Präsentationen oder in der Mitarbeiterschulung. Das Druckmanagement wird durch cloudbasierte Lösungen vereinfacht. Ein professioneller Support sorgt dafür, komplexe Prozesse für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verständlich zu halten. Künstliche Intelligenz, sagt Brother-Geschäftsführer Matthias Kohlstrung, könne „dabei helfen, die Druckinfrastruktur unserer Unternehmenskunden noch effizienter zu planen“.
Drucken ist nun einmal ein Kulturgut, das den jeweiligen Anforderungen der modernen Gesellschaft gerecht wird. Auch in der einen oder anderen Studierenden-WG wird nach wie vor ein schicker Laserdrucker stehen. Zum Beispiel, um die Bachelorarbeit auszudrucken – ganz ohne Lärm.