Beim dritten Real Talk von Coca-Cola im Forum der Berliner Vertretung der F.A.Z. diskutieren die Teilnehmenden darüber, welche politischen Rahmenbedingungen sinnvoll sind, um das Ernährungsverhalten von Verbraucherinnen und Verbrauchern positiv im Sinne eines gesunden und nachhaltigen Konsums zu beeinflussen.
Kinder schützen, Eltern stärken – unter diesem Motto hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) am 27. Februar 2023 einen Gesetzesentwurf vorgestellt, der an Kinder gerichtete Werbung für Lebensmittel mit hohem Zucker-, Fett- oder Salzgehalt regulieren soll. Als Kinder werden dabei alle unter 14-Jährigen definiert. Zwar schränkt die Lebensmittelbranche auf Basis freiwilliger Selbstverpflichtungen Produktmarketing für diese Zielgruppe ein. Das Unternehmen Coca-Cola zum Beispiel verfolgt bereits seit 1956 eine „No Marketing to Kids“-Richtlinie. Diese wurde immer wieder weiterentwickelt und untersagt heute in Deutschland Werbung an unter 14-Jährige auf sämtlichen Kanälen, von der Werbung über die Verpackung bis hin zur Website.
Dem BMEL geht dies offenbar aber nicht weit genug. Immer noch seien mediennutzende Kinder zu vielen potenziell schädlichen Einflüssen ausgesetzt, so das Ministerium. Eltern hätten kaum die Möglichkeit, Kinder vor Werbung zu schützen, Kinder und Jugendliche verzehrten etwa doppelt so viele Süßwaren und Snacks und nur halb so viel Gemüse und Obst wie empfohlen. Rund 15 Prozent der 3- bis 17-Jährigen in Deutschland sind übergewichtig, darunter knapp sechs Prozent adipös. Eine der zentralen Forderungen des BMEL: Werbung für Lebensmittel mit hohem Zucker-, Fett- oder Salzgehalt soll künftig auch dann verboten sein, wenn sie Kinder zwar nicht nach Art, Inhalt oder Gestaltung, jedoch aufgrund des Werbeumfelds oder des sonstigen Kontexts adressiert. Etwa in Form von Außenwerbung im Umkreis von Schulen oder TV-Werbung zwischen 6 und 23 Uhr, die auch von Kindern wahrgenommen werden kann.