Was Ihr Stromtarif über Sie verrät
Bio, fair, regional – diese Ansprüche sind für viele längst selbstverständlich, wenn es um Kaffee, Schuhe oder die Einkäufe auf dem Wochenmarkt geht. Doch haben Sie sich schon einmal gefragt, woher Ihr Strom eigentlich kommt? Für die meisten endet die Frage nach der Herkunft genau da, wo die Steckdose ist. Vielleicht, weil Strom unsichtbar, geschmacklos und nicht greifbar ist. Doch hinter jeder Kilowattstunde steckt mehr – ein Stück Haltung, das zeigt, wofür wir stehen.

Garantiert 100% echter Ökostrom – ein Gewinn für Klima und Biodiversität im Solarpark Roigheim. Copyright: Green Planet Energy
Guter Ökostrom, schlechter Ökostrom
Wer aktiv etwas fürs Klima tun will, setzt längst auf Ökostrom. In Deutschland wächst die Nachfrage nach nachhaltiger Energie rasant: Nirgendwo sonst boomt der Markt so stark wie hierzulande. Der Absatz hat sich seit 2019 fast verdoppelt. 16 Millionen aller Haushalte kaufen grünen Strom, über 1.000 Angebote gibt es am Markt. Die Menschen wollen weg von Kohlestrom und Erdgas.
Auch wenn andere Krisen in den Vordergrund treten: Die Hälfte der Bevölkerung stuft Umwelt- und Klimaschutz weiterhin als „sehr wichtig“ ein. Für den Umwelt- und Klimaschutz werde von der Politik zu wenig getan – das sagen die meisten Menschen in Deutschland. Nur 28 Prozent finden, die Bundesregierung engagiert sich in diesem Bereich ausreichend1. Was liegt also näher, als die Sache mit der Wahl des richtigen Stromanbieters selbst ein Stückweit in die Hand zu nehmen?
Doch es gibt einen gewaltigen Haken. Denn bei den meisten Ökoenergieanbietern sparen die Kund:innen kein Gramm Kohlendioxid. Ihnen wird lediglich anonymer Strom von der Strombörse für grün verkauft – Herkunft unbekannt.
Was die deutschen Ökostromkund:innen stattdessen kaufen, sind Herkunftsnachweise. „Diese Grünstrom-Zertifikate sind rein virtuelle Gütesiegel, die anstelle von Strom gehandelt werden“, erklärt Sönke Tangermann, Vorstand und Stromexperte bei Deutschlands größter Energiegenossenschaft Green Planet Energy. Länder wie Island und Norwegen verkaufen die Zertifikate ins Ausland und dem in Deutschland produzierten „grauen“ Strom wird ein grünes Mäntelchen umgehängt: „Die Kund:innen glauben, etwas für den Klimaschutz zu tun, werden aber im großen Stil getäuscht.“
Und das ist sogar völlig legal. Denn die Bezeichnung "Ökostrom" ist nicht geschützt. Das EU-Parlament will zwar Begriffe wie „Veggie-Wurst“ verbieten. Unternehmen dürfen aber Kohlestrom produzieren und ihn mithilfe von Herkunftszertifikaten als grün verkaufen.
Die Folge: Viele deutsche Stromanbieter erwerben zwar ausländische Zertifikate, investieren aber selbst nicht in die Energiewende und lassen hierzulande ihre Kohle- und Gaskraftwerke oder jahrzehntealte Wasserkraftwerke weiterlaufen. Das hindert sie aber nicht daran, mit Slogans wie „Ihr Beitrag für den Klimaschutz“ zu werben. Hinzu kommt, dass Herkunftsnachweise sehr günstig sind. Anbieter können also scheinbar zu niedrigen Kosten ihren ‚Graustrom‘ auf Ökostrom umstellen.
Green Planet Energy: Strom mit Haltung
Echte Ökostromanbieter wie Green Planet Energy kaufen Herkunftszertifikate daher immer zusammen mit dem Strom direkt von Erneuerbaren-Anlagen, die zudem physisch mit dem deutschen Stromnetz verbunden sind. Der Strom stammt aus ausgewählten Wind-, Wasser- und Solarkraftwerken in Deutschland und Österreich. Daneben erfüllt der Strom von Green Planet Energy die strengen Kriterien der Umweltschutzorganisation Greenpeace, die etwa Investitionen in Speichertechnologien und energiepolitischen Einsatz verlangen.
Die Energiegenossenschaft beweist seit über 25 Jahren, dass Wirtschaftlichkeit und Verantwortung keine Gegensätze sind. Was sie von anderen unterscheidet: Alle Lieferantenkraftwerke sind transparent auf der Website aufgeführt.
Gegründet wurde Green Planet Energy 1999 – damals noch unter dem Namen Greenpeace Energy. Der Anlass war bezeichnend: Die Umweltorganisation Greenpeace wollte einen Stromanbieter empfehlen, der wirklich saubere Energie liefert – und fand keinen. Also gründete die Organisation kurzerhand selbst eine Genossenschaft.
Heute heißt sie Green Planet Energy. An den Werten hat sich seitdem nichts geändert. Der Anspruch: Strom aus 100 % Wind, Wasser und Sonne – ohne Kohle, ohne Atom, ohne Greenwashing und ohne Verstrickungen in fossile Konzerne. Das spiegelt sich auch in der Struktur wider: Green Planet Energy ist keine Aktiengesellschaft, sondern eine Genossenschaft, gerade hat sie die Marke von 50.000 Mitgliedern überschritten und ist Deutschlands größte Energiegenossenschaft. Gewinne fließen nicht an Aktionär:innen oder fossile Mutterkonzerne, sondern in neue Projekte – vom Bau eigener Wind- und Solarparks über Mieterstrom bis hin zur Produktion von grünem Wasserstoff.
Die Haltung des Unternehmens ist klar: Energie ist ein Gemeingut, kein Spekulationsobjekt. Deshalb engagiert sich Green Planet Energy auch politisch – etwa mit Analysen und Studien, die zeigen, welche Schritte nötig sind, um Deutschlands Energiewende zu beschleunigen und gerechter zu machen. Gerade erst hat Green Planet Energy zum Beispiel bei der EU-Kommission Beschwerde gegen die Pläne der Bundesregierung eingereicht, bis zu 20 Gigawatt an neuen Erdgaskraftwerken zu subventionieren. Diese Subventionen verzerren den Wettbewerb, benachteiligen erneuerbare Energien, Speicher und Bürgerenergie und gefährden so die Energiewende. Statt die Abhängigkeit von fossilen Energien zu beenden, fördert die Regierung so klimaschädliche Strukturen – zu Lasten von Klima, Verbraucher:innen und fairen Wettbewerbsbedingungen.
Haltung, die inspiriert
Auch kommunikativ geht Green Planet Energy neue Wege. Mit der Kampagne „Strom mit Haltung“ richtet sich das Unternehmen an Menschen, die Nachhaltigkeit mit Leben füllen – auf ihre eigene Art. In den Spots heißt es etwa: „Gemüse ist dein Fleisch?“ „Für die Umwelt lässt du das Auto im Regen stehen? Du heizt erst ab drei Pullis plus?“ Die Botschaft: Jeder Beitrag zählt. Egal, ob groß oder klein – wichtig ist, anzufangen. Die Kampagne feiert Menschen, die Verantwortung übernehmen, ohne perfekt zu sein. Menschen, die zeigen, dass kleine Entscheidungen eine große Wirkung haben können. So wird Nachhaltigkeit nicht zur Pflicht, sondern eine Einladung zum Mitmachen. Denn je mehr Menschen mitziehen, desto stärker wird die Idee einer Energieversorgung, die nicht nur sauber, sondern auch sicher, bezahlbar und gemeinschaftlich ist.

Mieterstrom - wie hier in Tostedt - bringt Sonnenstrom direkt zu den Menschen – auch ohne eigenes Haus. Copyright: Green Planet Energy
Was echte Veränderung braucht
Veränderung passiert nicht von selbst – sie verlangt Handeln. Jede Kilowattstunde echten Ökostroms, jede Fahrt mit dem Rad sind Schritte in eine andere Zukunft. Doch während viele Bürger:innen längst handeln, darf die Bundesregierung jetzt nicht neue fossile Sackgassen einschlagen. Entscheidend sind klare Rahmenbedingungen, damit der Ausbau erneuerbarer Energien in allen Bereichen deutlich schneller vorankommt und alle davon profitieren. Die Technologien für eine nachhaltige Energie sind längst da – von echtem Grünstrom und hochwertigem Biogas über Wind- und Solarparks bis hin zu Wärmepumpen und kommunalen Wärmekonzepten. Wir müssen sie nur nutzen. Die Zukunft wartet nicht – sie wird gemacht. Und zwar jetzt.
1 Umweltbundesamt - Studie Umweltbewusstsein in Deutschland 2024





