Dekarbonisierung richtig voranbringen
Foto: malp/stock.adobe.com
Viele Unternehmen arbeiten bereits an ihrer Nachhaltigkeit, teils aus Überzeugung, teils aufgrund von EU-Berichtspflichten. Doch wer Emissionen wirksam senken und die Dekarbonisierung vorantreiben will, sollte den Blick auf die Lieferkette richten – denn hier verbirgt sich der größte Hebel.
Die nachhaltige Transformation der Wirtschaft nimmt Fahrt auf, und die Reduktion der CO2-Emissionen spielt dabei eine entscheidende Rolle. Im Jahr 2022 wurden weltweit erstmals mehr als eine Billion US-Dollar in die Dekarbonisierung investiert. Das ist laut dem Analysehaus BloombergNEF mehr als viermal so viel wie noch vor zehn Jahren. In fast allen relevanten Investitionsbereichen wurden neue Rekordsummen erreicht, von der Erzeugung erneuerbarer Energien über Energiespeicherung, Elektrifizierung von Verkehr und Wärme, Kohlenstoffabscheidung und -speicherung (CCS) bis hin zu Wasserstoff und nachhaltigen Materialien. Nun gilt es, das Tempo beizubehalten oder sogar noch zu beschleunigen – und das in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld mit anhaltender Inflation und hohen Zinsen. Unternehmen sind gefordert, mutige Richtungsentscheidungen zu treffen, um bestehende Geschäftsmodelle zu dekarbonisieren und sich damit zukunftssicher aufzustellen.
Viele Gründe sprechen für eine Reduktion der Emissionen
Als einen Grund für die steigenden Investitionen in die Dekarbonisierung nennen die BloombergNEF-Analysten die ambitionierten Nachhaltigkeitsziele der Politik, die sich in Netto-Null-Emissionszielen und grünen Konjunkturprogrammen niederschlagen. Doch ob politischer Wille, EU-Berichtspflichten oder eigene Nachhaltigkeitsbestrebungen – Motivation, die eigenen Emissionen zu reduzieren, gibt es genug. Dabei übersehen Unternehmen oft, dass das größte Potenzial in ihren Lieferketten liegt. Denn wenn bereits die Vorprodukte sauber sind, wird der CO2-Fußabdruck des Endprodukts automatisch kleiner. Umgekehrt werden die eigenen Nachhaltigkeitsbemühungen konterkariert, wenn man selbst um jedes Gramm CO2-Reduktion kämpft, die Zulieferer aber weiterhin so viele Emissionen ausstoßen wie bisher. Das Problem ist, dass die Lieferketten manchmal eine Black Box sind, weil die entsprechenden Daten fehlen.
Eigene Transformationsagenda als Schlüssel zum Erfolg
Als Investitionspartner, der die nachhaltige Transformation von Unternehmen mit assetbasierten Finanzierungslösungen unterstützt, ist die DAL Deutsche Anlagen-Leasing GmbH & Co. KG mit den Herausforderungen der Dekarbonisierung der Lieferkette vertraut. „Für die Unternehmen geht es im ersten Schritt darum, ihre eigene Transformationsagenda zu entwickeln“, erklärt Kai Eberhard, Geschäftsführer der DAL. Die Kernfrage lautet: Wo setzt man wann am besten an – und wie lassen sich die besten ökonomischen und ökologischen Effekte erzielen? Im nächsten Schritt gilt es, die Zulieferer mit ins Boot zu holen: Unternehmen können Lieferanten mit Produktionsstätten, Distributionszentren oder anderer physischer Infrastruktur bei der Identifizierung und Finanzierung von Energieeffizienz und Emissionsreduzierungen unterstützen. Das Leasing entsprechender Maschinen und Anlagen kann dabei ein wichtiges Element sein, um Veränderungen kurzfristig umzusetzen.
Auch das Lieferkettensorgfaltsgesetzt ist relevant
Anreize bestehen auch auf rechtlicher Ebene: In Deutschland gilt bereits das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, das Unternehmen dazu verpflichtet, nicht nur die eigenen Prozesse, sondern auch die der Zulieferer unter die Lupe zu nehmen. Die Sorgfaltspflichten beschränken sich dabei nicht nur auf die Zulieferer, mit denen vertragliche Beziehungen bestehen. Sie umfassen auch mittelbare Zulieferer – also die Lieferanten der Zulieferer –, wenn es sich um etablierte Geschäftsbeziehungen handelt. Und wenn das EU-Lieferkettengesetz in Kraft tritt – sofern sich die EU-Mitgliedsstaaten noch entsprechend einigen – wird dies zu einer weiteren Ausweitung der Sorgfalts- und Dokumentationspflichten der Unternehmen führen. Dann bestünde auch eine zivilrechtliche Haftung für Sorgfaltspflichtverletzungen mit einem hohem Bußgeldrahmen: Das maximale Bußgeld läge dann bei fünf Prozent des weltweiten Umsatzes.
Leasinganbieter übernehmen Überwachung der Lieferketten
In jedem Fall sind Unternehmen gefordert, die weitere Entwicklung des EU-Lieferkettengesetzes intensiv zu verfolgen. Sie sollten schon jetzt ihre bestehenden Prozesse auf Basis bereits geltender Vorschriften überprüfen und Strategien für die zukünftige Umsetzung zu entwickeln. Dabei empfiehlt es sich, auch andere Regelungen im Bereich der CSR-Compliance wie die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), die Battery Regulation, den Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM) und die Entwaldungsverordnung (Deforestation Regulation) zu berücksichtigen. Die Überwachung der Lieferkette kann dabei teilweise auch an Leasinganbieter wie die DAL ausgelagert werden. Dies kann den Prozess erheblich erleichtern – und die Unternehmen rechtlich absichern. Gar nichts zu tun, sollte keine Option sein. Denn dann kommt die Dekarbonisierung nicht voran.
Dieses und viele weitere Transformationsthemen beschäftigen aktuell deutsche Unternehmen. Doch damit verbunden stellt sich auch die Frage nach dringend notwendigen Investitionen. Laden Sie sich die FINANCE-Studie Transformationsfinanzierung jetzt kostenfrei herunter!