Anzeigensonderveröffentlichung
Verlagsspezial
„An dem Thema kommt niemand vorbei“

„An dem Thema kommt niemand vorbei“

Foto: Grecaud Paul/stock.adobe.com

Viele Mittelständler wiegen sich bei der EU-Taxonomie in Sicherheit. Doch als Zulieferer für berichtspflichtige Unternehmen werden auch sie entsprechende Informationen liefern müssen. Sie sollten sich auf eine Zeit vorbereiten, in der Nachhaltigkeitsdaten genauso wichtig sein werden wie Ertragszahlen.

Man kann sie sich wie ein Lexikon vorstellen, das EU-weit einheitliche Kriterien für nachhaltiges Wirtschaften enthält. Die Rede ist von der EU-Taxonomie, wie die Verordnung 2020/852 des Europäischen Parlaments kurz genannt wird. Mit ihrer Hilfe klassifizieren Unternehmen Investitionen und Aktivitäten nach ihrer ökologischen Nachhaltigkeit und machen sie so vergleichbar. Diese Transparenz erleichtert Investoren die Suche nach nachhaltig arbeitenden Unternehmen, und mehr Kapital fließt in nachhaltige Investitionen. Das ist jedenfalls die Idee der EU, um den Umbau zu einer klimafreundlichen Wirtschaft voranzutreiben.

Derzeit sind in Deutschland alle Unternehmen, die unter die Non-Financial Reporting Directive (NFRD) fallen, direkt von der Berichtspflicht betroffen. Diese wird jedoch zum 1. Januar 2024 durch die neue Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) abgelöst. Damit erweitert sich der Kreis der betroffenen Unternehmen nochmals erheblich. Noch glauben viele mittelständische Unternehmen, das Thema EU-Taxonomie sei für sie nicht relevant. Ein Irrtum, sagt Michael Pistohl, der bei der DAL Deutsche Anlagen Leasing (DAL) den Vertrieb des Großgeschäft Firmenkunden Nord leitet. „Das Thema wird zunehmend für alle Unternehmen relevant werden, entweder direkt oder indirekt, wenn sie Lieferant eines berichtspflichtigen Unternehmens sind.

Auch nicht direkt von der EU-Taxonomie betroffene Unternehmen sollten wachsam sein

Deshalb sollten auch Unternehmen, die aufgrund ihrer Größe nicht direkt unter die EU-Taxonomie fallen, wachsam sein. Ausschlusskriterien für eine direkte Berichtspflicht sind derzeit eine Bilanzsumme von weniger als 20 Millionen Euro, ein Umsatz von weniger als 40 Millionen Euro und weniger als 500 Mitarbeitende – ab 2025 wird die Grenze bei 250 liegen. „Über die Lieferketten sind aber schon heute auch kleinere Unternehmen betroffen. Dabei geht es vor allem um die CO2-Bilanz der Produktion von Teilen, die von größeren Unternehmen benötigt werden“, erklärt Pistohl. „Insofern besteht auch für kleinere Unternehmen die Notwendigkeit, diese Daten mit ihren Produkten liefern zu können. Das könnte einer direkten Berichtspflicht sehr nahe kommen und aufwendig werden“.;

„Bisher bereitgestellte ESG-Informationen basieren auf einem unverbindlichen und nicht-standardisierten Datenset. Das macht es unmöglich, nachzuvollziehen, ob Produkte oder Leistungen nachhaltig sind oder nicht“, sagt Daniela Thyssen, Nachhaltigkeitsreferentin bei der DAL. Das wirke sich auch auf die Unternehmensbewertung aus, bei der Ratingagenturen und andere Unternehmen aktuell individuelle Kriterien und eigene Schwerpunkte anlegten. Bei gleichen Kennzahlen könne dies zu unterschiedlichen Ergebnissen und Einschätzungen führen, die weder vergleichbar noch nachvollziehbar sind. „Die EU-Taxonomie schafft ein einheitliches Verständnis, was unter der Nachhaltigkeitsleistung eines Unternehmens zu verstehen ist und welche Kennzahlen berichtet werden sollen“, erklärt Thyssen.

Schon heute spielen Nachhaltigkeitskriterien bei Ausschreibungen eine Rolle

Berichtspflichtige Unternehmen verlangen bereits heute bei Ausschreibungen von ihren Lieferanten neben Produkt- und Preisdetails auch Informationen darüber, welche Maßnahmen diese zur Reduktion von CO2-Emissionen ergreifen. So könnte beispielsweise auch ein Reinigungsunternehmen verpflichtet werden, den ökologischen Fußabdruck der verwendeten Reinigungsmittel nachzuweisen. „Die Frage nach den Emissionen führt auch dazu, dass sich viele Unternehmen mit dem Energieausweis ihrer Immobilien beschäftigen, der bisher nur bei Transaktionen relevant war“, sagt Stefan Mayer-Elgner, Architekt und Auditor der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) bei der DAL. „Auch das führt dazu, dass Unternehmen in der Nachweispflicht sind, obwohl sie nicht direkt unter die EU-Taxonomie fallen“.

Aber wie bereiten sich Mittelständler auf die EU-Taxonomie vor? „Auf jeden Fall sollte man das Thema ernst nehmen, denn niemand kommt daran vorbei“, sagt Daniela Thyssen. „Nachhaltigkeit ist kein Nice-to-have, sondern eine notwendige Voraussetzung für die langfristige Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens“. Und ihr Kollege Michael Pistohl ergänzt: „Man sollte jetzt mit den Vorbereitungen beginnen, denn die Zeit drängt. 2025 klingt zwar noch weit weg, aber man sollte bedenken, dass die nicht-finanzielle Berichterstattung der finanziellen Berichterstattung gleichgestellt wird“. Die Nachhaltigkeitsdaten würden also genauso wichtig werden wie die reinen Ertragszahlen, „und das muss man erst einmal verinnerlichen.“

Letztlich geht es darum, diesen Planeten lebenswert zu halten

Bei allen Diskussionen um die EU-Taxonomie und den damit verbundenen Anforderungen an das Reporting gerät für die drei Expertinnen und Experten der DAL eines immer wieder aus dem Blick: „Letztlich geht es darum, diesen Planeten lebenswert zu erhalten“. Die Aufgabe ist gewaltig: Für die Klimaneutralität bis 2045 sind allein in Deutschland Investitionen von 5 Billionen Euro nötig, so lauten Schätzungen. Die Photovoltaik soll 2030 bereits 215 Gigawatt Leistung bringen, dafür ist der Zubau von rund 1,6 Gigawatt nötig – pro Monat . Und jährlich müssen 2.000 Windkrafträder gebaut werden, um die Klimaziele bis 2030 zu erreichen.

„Aber wir sind auf dem Weg: Bei der DAL unterstützen wir heute schon Unternehmen dabei, die nötigen großvolumigen Investitionen zu stemmen und zu nachhaltigem Wachstum beizutragen. Wir helfen, große Photovoltaikanlagen und Windparks zu bauen sowie energiearme Firmenimmobilien zu entwickeln. Wir unterstützen beim Umstieg auf CO2-arme Fertigung oder auf klimafreundlichen ÖPNV und helfen, innovative Technologien nutzbar zu machen“, sagt Michael Pistohl. „Bei den teils komplexen Sachverhalten stehen wir unseren Kunden als Berater und Begleiter der Transformation kompetent zur Seite.“

Auch für die DAL selbst ist Nachhaltigkeit enorm wichtig und hat deshalb Eingang in die Unternehmensstrategie gefunden. „Die Etablierung von Nachhaltigkeit und nachhaltige Investitionen sind wichtige Ziele für uns. Sie sind Teil des Selbstverständnisses der DAL, zukunftsfähig, nachhaltig profitabel und wettbewerbsfähig zu bleiben, sagt Daniela Thyssen.

 

Dieses und viele weitere Transformationsthemen beschäftigen aktuell deutsche Unternehmen. Doch damit verbunden stellt sich auch die Frage nach dringend notwendigen Investitionen. Laden Sie sich die FINANCE-Studie Transformationsfinanzierung jetzt kostenfrei herunter!

 

Zurück zur Übersicht
Artikel teilen

FAZ.NET ist weder für den Inhalt der Anzeige noch für ggf. angegebene Produkte verantwortlich.