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PAPA IM KNAST

Pilotprojekt in Peru kümmert sich um Kinder inhaftierter Eltern

Unschuldig (mit-)bestraft: Wenn Eltern ins Gefängnis müssen, leiden auch die Kinder. Jedes vierte Kind, das im SOS-Kinderdorf Ayacucho in Peru lebt, hat ein Elternteil im Gefängnis.

SOS-Kinderdoerfer Artikel 10 Titelbild

Die Kinder inhaftierter Eltern benötigen dringend Unterstützung. (Bild: SOS-Kinderdörfer weltweit / Alejandra Kaiser)

„Bei zehn Prozent unserer Kinder sind es sogar beide Eltern“, sagt Dunia Quintanilla, Leiterin des SOS-Kinderdorfs. 2010 starteten die SOS-Kinderdörfer ein einzigartiges Projekt, das sich um die betroffenen Kinder und ihre Familien kümmert. Die begleitete Hilfe zur Selbsthilfe soll vor allem verhindern, dass die Kinder später ein ähnliches Schicksal ereilt und Hoffnungslosigkeit sie in die Kriminalität treibt. Konkret helfen SOS-Sozialarbeiter den Betroffenen, den Inhaftierungsschock zu mildern, die lange Trennung zu überbrücken und die Rückkehr des Inhaftierten in die Familie und ins Leben zu erleichtern.

Peru: Drogenkriminalität oft der einzige Weg, um Familie zu ernähren

Peru zählt zu den größten Kokainproduzenten der Welt: Im Südosten des Andenstaats werden 15 Prozent des weltweiten Kokains hergestellt. Rund 22 Prozent der Bevölkerung – knapp sieben Millionen Peruaner – leben in bitterer Armut. In ländlichen Gebieten liegt die Armutsrate sogar bei 46 Prozent.

Die Konsequenz: Für die notleidenden Menschen ist Drogenhandel und -schmuggel oft der einzige Weg, Geld zu verdienen und ihre Familien ernähren zu können. „Und plötzlich stehen die Kinder ganz allein da. Oft verstehen sie nicht, was mit ihren Eltern geschieht, warum sie auf einmal festgenommen werden”, so Quintanilla.

Deshalb sei es so wichtig, dass sie Hilfe erhalten – nicht nur in Form von Fürsorge und einer Unterkunft. Die Kinder und die Eltern benötigten auch psychosoziale Unterstützung. „Sonst drohen emotionale Traumata. Denn die Kinder verlieren nicht nur ihre wichtigste Bezugsperson, sondern sind auch sozialen Stigmata ausgesetzt, weil ihre Eltern Kriminelle sind”, erklärt Quintanilla.

SOS-Projekt hilft den Familien: „Wir lassen sie auch nach der Haft nicht im Stich.“

Die SOS-Kinderdörfer ermöglichen es den Kindern unter anderem, dass sie ihre Eltern alle zwei Wochen im Gefängnis besuchen dürfen, um die Bindung aufrechtzuerhalten. „Der regelmäßige Kontakt hilft den Kindern, emotional stabil und hoffnungsvoll zu bleiben. Und auch die Eltern profitieren von den Besuchen. Sie haben ein Ziel vor Augen, für das es sich zu kämpfen lohnt“, so Quintanilla. „Wir lassen sie auch nach der Haft nicht im Stich.“

In Workshops lernen die Eltern den richtigen Umgang mit ihren Kindern sowie Hilfe zur Selbsthilfe, damit die Reintegration nach Absitzen der Gefängnisstrafe optimal gelingen kann. Eine inhaftierte Mutter berichtet: „Dank den SOS-Workshops weiß ich, was ich zu tun habe, damit meine Kinder eine selbstbestimmte Zukunft haben und nicht dieselben Fehler wie ich machen!”

Wenn Eltern hinter Gitter kommen

In Peru ist es laut Gesetz erlaubt, dass Mütter ihre Kinder bis zu einem Alter von maximal drei Jahren mit ins Gefängnis nehmen dürfen und diese dort von Sozialarbeitern betreut werden. Kinder über drei Jahre werden einem Erziehungsberechtigten zugeteilt. Gibt es keinen, kommen sie in die Obhut des Staates.

Seit dem Start des Pilotprojekts 2010 hat die Hilfsorganisation 65 Kinder inhaftierter Eltern im Kinderdorf Ayacucho betreut. Momentan befinden sich 31 Kinder in SOS-Obhut. Zudem wurden bereits 32 Familien psychosozial unterstützt.

Je nach Haftdauer, Umständen, Familienstruktur und Situation des Kindes, helfen die SOS-Kinderdörfer weltweit kurz- oder langfristig. Einige Eltern verbüßen Haftstrafen von über zehn Jahren, in denen SOS-Mitarbeiter für das Wohl der Kinder sorgen und die Eltern begleiten.

Hier erfahren Sie mehr zu den Projekten der SOS-Kinderdörfer weltweit in Peru.

Über die Wirksamkeit einer Spende an die SOS-Kinderdörfer finden Sie hier mehr Informationen.

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